In einem niederbayrischen Dorf leben nach der Währungsreform Einheimische und Flüchtlinge, »normale« Kleinbürger und »abnormale« Einzelgänger nur vorübergehend friedlich zusammen. Die Bäuerin Maria und ihr geistig zurückgebliebener Sohn Rovo sowie die Tagelöhnerin Barbara und ihr Sohn Abram sind dem Spott und dem Hass der Dorfbewohner ausgesetzt. Anlass für die Ausgrenzung der Mitbewohner ist deren abweichendes Verhalten von der abendländisch tradierten Norm. Denn die stellt fest, wie ein Zusammenleben - zwischen Männern und Frauen, in der Familie, unter Nachbarn - auszusehen hat. Da Abram wegen Homosexualität im Gefängnis saß und darum einen unauslöschlichen Makel hat, Rovo sich dennoch zu ihm hingezogen fühlt; die Dörfler deren Zärtlichkeiten mit einer tödlich endenden Jagd beantworten, steigern sich die Gejagten in eben jene ausweglose Situation hinein, die die »Anstän digen« schon immer für sie als »Endlösung« parat hielten.
Besetzung: 8 D - 11 H
• Pubertät und Abnabelung von zuhause
• nach dem Grimm-Märchen „Die zertanzten Schuhe“
• variabel zu besetzen
Nacht für Nacht verschwinden drei Schwestern aus ihrem Zimmer und liegen am nächsten Morgen mit zertanzten Schuhen im Bett. Der Vater hat Fenster und Türen verbarrikadiert und eine Belohnung ausgesetzt für den, der das Geheimnis der Schwestern lüftet. Ein ehemaliger Grenzsoldat, durch seinen Mantel unsichtbar, folgt den Schwestern auf ihren nächtlichen Ausflug und entdeckt, dass sie durch das Tanzen ihre Traumprinzen aus der Unterwelt zu befreien versuchen. Der Spitzel verrät die Schwestern, und der Zugang zur Unterwelt bleibt für immer versperrt. Aber die tiefe Enttäuschung der jungen Frauen verbindet sich allmählich mit der Erkenntnis, dass auch die Oberwelt eine verlockende Perspektive für sie bereithalten mag.
Besetzung: mindestens 4 D – 4 H
• Thema Gewalt
• Selbstbestimmung und Fremdbestimmung
• auch als Buch in der THEATERBIBLIOTHEK
Svens Entschluss steht fest: Er will weg - weg von dem prügelnden Vater, weg von Freundin und Kind, weg aus dem Osten, weg von sich selbst. MUSST BOXEN erzählt vom Überlebenskampf Svens, der aufbricht, um im Westen sein Glück zu machen, aber feststellen muss, dass in anderen Verhältnissen sich die Menschen nicht zwangsläufig anders verhalten. Sätze sind nicht mehr intakt; Schweigen schlägt um in Handgreiflichkeit.Besetzung: ad libitum
Heleen Verburgs Theaterstück ist eine "Übermalung" des berühmten Dramas „Richard III“ von Shakespeare. Richard, der Herzog von Gloster, strebt skrupellos nach der Königskrone. Dabei schreckt er vor keinem Mord zurück. „Richard III“ ist ein Drama über die Anziehung von Macht und ihren Missbrauch. Heleen Verburg hat die Vorlage in eine Fassung mit flotten Dialogen, theatraler Verspieltheit und großer Besetzung gebracht.
Besetzung ad libitum
• Thema: Freundschaft und Selbstbestimmung
Am Flughafen herrscht Chaos. Nichts geht mehr. Im Warteraum sitzen Pandabär, Gans, Affe, Hund, Tiger und zwei Klonschafe auf ihren Koffern, sind gereizt, gehen sich gegenseitig auf die Nerven und langweilen sich. Da taucht zum Glück der Fuchs auf und wirbelt alles durcheinander. Und wo wollen eigentlich die Tiere hin? Eine rasante Komödie über süße Lügen und bittere Wahrheiten.
Besetzung: 8 Schauspieler/innen