Skip to Main Content »

Search Site

Kurzübersicht

• Heimat und Fremde
• Selbstbestimmung und Fremdbestimmung
• Teil einer großen Trilogie

HARAM (Die Schande) erzählt von den drei Kindern eines marokkanischen Elternpaares, das eines Tages nach einem Urlaub 'zu Hause' entscheidet, dass die Kinder nicht wieder zurück in die Niederlande reisen dürfen. Eine Kinder-Passion entwickelt sich, voller Hass und Gewalt, Ignoranz und Sehnsucht nach Ordnung, voller Freiheitsdrang und klugen Kompromissen. Und Ad de Bont ist vernünftig genug, diese Leidensgeschichte, mit Happy End übrigens, nicht nur aus der Sicht des aufgeklärten, liberalen Nordens zu erzählen - das muslimische Beharren auf 'Ehre' und 'Respekt', auf Werten und Normen eben, ist hier nicht nur Mittel zum innerfamiliären Terror-Zweck, sondern auch ein Zeichen tiefer Angst, für die es den Begriff der 'Schande' gar nicht braucht. Vom Verfall der Werte weiß ja inzwischen jeder zu erzählen - Ad de Bonts kleine Geschichte ist ein großer, starker Diskussionsbeitrag.


Besetzung: mindestens 6 D/H

6,00 €
Details

Über das Stück

• Heimat und Fremde
• Selbstbestimmung und Fremdbestimmung
• Teil einer großen Trilogie

Deutsch von Barbara Buri

Die Eltern von Houari, Aziza und Said beschließen während eines Urlaubs in ihrem Heimatland Marokko, dass dieses Mal der Vater alleine nach Holland zurückkehren soll, dass die drei Kinder mit der Mutter zurückbleiben sollen, weil die europäischen Sitten im Gegensatz zu ihren Moralvorstellungen stehen. Die beiden Älteren sind entsetzt. Vor allem das Mädchen Aziza will sich nicht den restrektiven Moralvorstellungen der marrokanischen Gesellschaft fügen. Sie flieht zusammen mit ihrem Bruder Said. Ad de Bont attackiert nicht den Islam. sondern dessen Auslegung in patriarchalen, gewalttätigen Strukturen. Sein Stück ist kontrovers, im besten Sinne. Es zeigt drei Kinder, die sich nicht für Ehre, sondern für ihre Freunde interessieren. Einen überforderten Vater, der selbst unter dem Druck seiner Familie steht. Eine duldsame Mutter, die gelernt hat, ihre Gefühle zurückzunehmen. Dass man auch für die Eltern Verständnis entdeckt, ist die größte Leistung von Autor, Regie und Schauspielern. HARAM ist Teil einer großen Trilogie, die Ad de Bont für das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg geschrieben hat. Im Zentrum der Trilogie steht der große Mythos von der Irrfahrt des Odysseus. Thematische verbindet die drei Stücke (außerdem: EINE ODYSSEE und DESAPARECIDOS) das Motiv der zerissenen Familie.

Besetzung: mindestens 6 D/H

   Auch erhältlich als Buchausgabe.

 

 

 

 

 

 

 

 

Über den Autor:

Geboren 1949 in Waspik (Niederlande). Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Amsterdam 1972-75 Schauspielschule. Ab 1975 Schauspieler und Autor bei verschiedenen niederländischen Theatergruppen. Seit 1982 künstlerischer Leiter des Amsterdamer Kindertheaters Wederzijds.
Die Theaterstücke Ad de Bonts wurden in mehr als 10 Sprachen übersetzt.

Foto: © Sanne Peper