Über das Stück
• Thema „Erwachsenwerden“
• Klassiker
• viele Rollen
Deutsche Fassung von Peter Stein und Botho Strauß und Verwendung der Übersetzungen von Christian Morgenstern und Georg Schulte-Frohlinde
Peer Gynt, der Tagträumer und Raufbold, ist nur in seiner Phantasie ganz zu Hause. In der Wirklichkeit ist er ein Bauernjunge, den alle verspotten, weil er arm und naiv ist. Peer ist Außenseiter, passt nicht recht in die Täler Norwegens. Er schlägt sich auf seine Weise durch: Mitten aus einer Dorfhochzeit entführt und verführt er die Braut, verliebt sich in Solveig und verirrt sich in das Reich der Trolle. Im letzten Moment kehrt Peer zu den Menschen zurück, aber die entscheiden Frage haben ihm die Trolle für den Rest seines Lebens in Herz gesenkt: wie bewahrt der Mensch seine Persönlichkeit, ohne zum Egoisten zu werden? Er wird ein nützliches Glied der Gesellschaft, steigt vom Waldarbeiter in der Heimat zum bedeutenden Reeder und Sklavenhändler in der Neuen Welt auf. In einem Irrenhaus wird Peer schließlich sogar zum König der Selbstsucht, zum Herrscher über das Reich der Ticks, Manien, Phobien, Schizophrenien und Neurosen gekrönt. Als vereinsamter, verarmter alter Mann kehrt er in die Heimhat zurück. Längst ist ihm der Halt im Glauben oder auch nur in der Familie unmöglich geworden. Der Egoist Peer steht am Ende seines Lebens vor einem Scherbenhaufen. Nur Solveig hat auf ihn gewartet, sie ist über seine Heimkehr glücklich, auch wenn sie ihn nicht mehr sehen kann. Sie nimmt ihn an als das, was er immer geblieben ist: ein kleiner Jungem der nicht erwachsen werden wollte.
Besetzung: ad libitum
Über den Autor:
Geboren 1828 in der norwegischen Kleinstadt Skien. Nach dem Bankrott des Vaters zog die Familie nach Venstop. Als 16jähriger machte er eine Apothekerlehre in Grimstad und zoh 1850 nach Christiania, um das Abitur zu machen. 1852 führte ihn eine mehrmonatige Reise nach Kopenhagen und Dresden. Von 1857 bis 1862 war er künstlerischer Leiter des Norwegischen Theaters in Christiania. 1864 bewilligte ihm das norwegische Storting ein Reisestipendium; über Berlin führte ihn die Reise nach Rom und Sorrent, wo er viele Jahre blieb und BRAND (1865) und PEER GYNT (1867) vollendete. 1868 zog Ibsen nach Dresden, bereiste 1869 zur Eröffnung des Suezkanals den Orient, besuchte die Weltausstellung in Wien (1873) und übersiedelte 1875 nach München. Am 24. Februar 1876 fand die Uraufführung von PEER GYNT am Theater in Christiania statt, die Deutsche Erstaufführung 1902 am Volkstheater in Wien. 1878 zog er nach Rom; er verbrachte die Sommermonate in Gossensaß (Südtirol) und kehrte 1885 nach einer Norwegenreise zurück nach München. 1891 unternahm Ibsen eine Kreuzfahrt entlang der norwegischen Küste bis zum Nordkap. Auf seiner Rückkehr blieb Henrik Ibsen in Christiania, wo er 1906 starb.