Über das Stück
• Thema Männer und Frauen
• Antike Komödie
• viele Rollen (Chor)
Deutsch von Peter Krumme
In der Überzeugung "dass die schlichte Wiedergabe des Originals den heutigen Theatermacher und -besucher kaum noch zu erreichen vermag", habe er die Komödie des Aristophanes "übersetzt und für Zeitgenossen des späten 20. Jahrhunderts zubereitet", sagt Peter Krumme, und man muss ergänzen: Wie in seinen anderen, längst berühmten Übertragungen griechischer Klassiker, hat er die formale und atmosphärische Eigentümlichkeit des Textes bewahrt.
Im 20. Jahr schlachten sich die Griechen gegenseitig in einem Bruderkrieg, der als der Peloponnesische in die Geschichte eingehen wird. Da treten die hellenischen Frauen auf den Plan. Sie sind es leid, Söhne als Kanonenfutter zu gebären und auf die ihnen angetrauten, mehr oder minder lädierten Krieger zu warten. Sie wollen endlich Frieden. Also beschließen die Frauen von Athen unter Führung von Lysistrate den Boykott in der Liebe: Solange die Männer nicht Frieden schließen, solange werden die Frauen sich ihnen verweigern. Sie verbarrikadieren sich, im Besitz der gekaperten Staatskasse auf der Akropolis und stellen die verblüfften Griechen vor die Wahl: Krieg oder Liebe.
Als der antike Komödienschreiber Aristophanes seine Lysistrate verfasste, befand sich Griechenland gerade im Krieg. Die Sehnsucht nach Frieden war im Volk sicher vorhanden, doch kein Ende des Krieges absehbar. Aristophanes behielt es einer Komödie vor, Krieg und Liebe gemeinsam zu einem Thema zu machen, um die Utopie von Frieden aufzuzeigen. Lysistrate ist zugleich auch ein Zeugnis für die Nähe von Kampf und Lust, auch unter den Geschlechtern.
Besetzung: 4 D - 6 H
Über den Autor:
Aristophanes, geboren zwischen 450 v.Chr und 444 v.Chr. in Athen; gestorben um 380 v.Chr. ebenda, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der griechischen Komödie und des griechischen Theaters überhaupt. Seine Komöden, v.a. "Lysistrate" werden auch heute noch immer wieder gespielt.