Über das Stück
• Thema "Diskriminierung/Gewalt/Sexualität"
• Selbstbestimmung und Fremdbestimmung
• von Söhnen und Töchtern
In einem niederbayrischen Dorf leben nach der Währungsreform Einheimische und Flüchtlinge, »normale« Kleinbürger und »abnormale« Einzelgänger nur vorübergehend friedlich zusammen. Die Bäuerin Maria und ihr geistig zurückgebliebener Sohn Rovo sowie die Tagelöhnerin Barbara und ihr Sohn Abram sind dem Spott und dem Hass der Dorfbewohner ausgesetzt. Anlass für die Ausgrenzung der Mitbewohner ist deren abweichendes Verhalten von der abendländisch tradierten Norm. Denn die stellt fest, wie ein Zusammenleben - zwischen Männern und Frauen, in der Familie, unter Nachbarn - auszusehen hat. Da Abram wegen Homosexualität im Gefängnis saß und darum einen unauslöschlichen Makel hat, Rovo sich dennoch zu ihm hingezogen fühlt; die Dörfler deren Zärtlichkeiten mit einer tödlich endenden Jagd beantworten, steigern sich die Gejagten in eben jene ausweglose Situation hinein, die die »Anstän digen« schon immer für sie als »Endlösung« parat hielten.
Besetzung: 8 D - 11 H
Über den Autor:
Geboren 1944 im niederbayrischen Steinberg. Er besuchte das Max-Reinhardt-Seminar, neben der Ausbildung dort arbeitete er in unterschiedlichen Gelegenheitsjobs. Er war dann als Schauspieler und Autor in München, Bremen, Wiesbaden und Berlin tätig. Martin Sperr starb 2002 in Landshut.