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Kurzübersicht

• Thema "Recht und Gerechtigkeit"
• Selbstbestimmung und Fremdbestimmung
• Geld

Martin Sperr hat aus der Geschichte der betrügerischen Bankchefin Adele Spitzeder eine theaterwirksame Moritat geschaffen. Mit einem Ausschnitt aus der Gründerzeit trifft er auch unsere Gesellschaft, in der das Geld nach wie vor das Maß aller Dinge ist.


Besetzung:  ad libitum

8,00 €
Details
Über das Stück
• Thema "Recht und Gerechtigkeit"
• Selbstbestimmung und Fremdbestimmung
• Geld

München im Herbst 1868: Adele Spitzeder kommt zusammen mit ihrer Freundin Emilie Stier in die Landeshauptstadt, quartiert sich in einer heruntergekommenen, von Nutten bevölkerten Absteige ein und macht sich daran, durch Beschaffen von Geldmitteln für die Verbesserung des gemeinsamen Lebensstandards zu sorgen. Sie operiert dabei mit der Geschichte vom Erbonkel aus Amerika, dessen Hinterlassenschaft derzeit zu ihrem Nutzen versilbert werde und in Bälde in Form von Bargeld zur Verfügung stehe. Sie leiht Geld gegen Wucherzinsen, die sie mit weiteren Darlehen abzahlt. Bis sie auf eine Frau stößt, die bei den Wucherern gegen bescheidene Zinsen ihre Ersparnisse hinterlegt. Die beiden betrogenen Frau verfallen auf die Idee, den Geldverkehr zum gegenseitigen Nutzen kurzzuschließen: die Spitzeder zahlt für Frau Flecks Ersparnisse höhere Zinen als die Wucherer und bekommt selbst billigeres Geld. Frau Fleck posaunt das Arrangement in alle Welt und lawinenartig vermehrt sich die Zahl der Einleger. Die "Spitz" nimmt, was sie kriegen kann - und gibts mit vollen Händen wieder aus, wobei sie mit dem zur Schau gestellten Luxus den biederen einlegern noch mehr imponiert. Der Zulauf zu ihrer "Dachauer Volksbank" nimmt so zu, dass die großen Banken um ihre Geschäfte fürchten müssen. Aber sie können Adeles Kreditwürdigkeit nicht erschüttern, erst als die Herren Bankiers, die am längeren Hebel sitzen, eine Intrige spinnen: Sie sprengen die "Dachauer Volksbank", indem sie den Einlegern zum Abheben ihres Geldes raten, was die so massenhaft tun, dass Adeles System zusammenbricht. Die Spitzeder geht bankrott, wird angeklagt und kommt ins Gefängnis.

Besetzung: ad libitum

 

Über den Autor:

Geboren 1944 im niederbayrischen Steinberg. Er besuchte das Max-Reinhardt-Seminar, neben der Ausbildung dort arbeitete er in unterschiedlichen Gelegenheitsjobs. Er war dann als Schauspieler und Autor in München, Bremen, Wiesbaden und Berlin tätig. Martin Sperr starb 2002 in Landshut.

Foto: © Ibab Kunkel