Über das Stück
• Frauenfiguren
• Sehnsucht
• Identität
Blaubart, dieses uralte Märchen und dieser vielfach bearbeitete Stoff, erzählt von jenem rätselhaften Mörder, der seine Ehefrauen umbringt und diese Leichen seines Lebens allesamt verwahrt. Blaubart tötet, was er liebt. Dea Lohers BLAUBART - HOFFNUNG DER FRAUEN erzählt die Geschichte erst einmal als Paraphrase über die morderne Mördermanie. Sie ist durchweg ironisch, wenn nicht sarkastisch. Sie geht aber über solche etwas wohlfeile Medienkritik auch entschieden hinaus. Die ermordeten Frauen sind an ihrem Ende genau so beteiligt wie Blaubart selbst. Sie, das ist das Gesetz ihres Tuns, suchen nach einer Liebe "über die Maßen", einer Liebe, die sie mehr lieben als sich selbst, für die sie sterben würden. Sie können sich gar nicht genug verzehren in dem Wunsch, sich ganz hinzugeben und zu verschreiben. So ist es eine Erlösung, wenn sie im Tod bei Blaubart finden, was sie suchen. Da kommt Dea Loher der Hölle, in die vollkommene Liebe führt, ziemlich nah.
Besetzung: 7 D - 1 H
Auch erhältlich als Buchausgabe.
Über die Autorin:
Dea Loher wurde 1964 in Traunstein/Bayern geboren. Studium der Philosophie und Germanistik in München. Lebt in Berlin.
Preise und Auszeichnungen:
1991 Dramatikerpreis der Hamburger Volksbühne
1993 Playwrights Award des Londoner Royal Court Theatre
1993 Goethepreis der Mülheimer Theatertage
1993 Preis der Frankfurter Autorenstiftung
1993 und 1994 Wahl zur Nachwuchsdramatikerin in "Theater heute"
1995 Fördergabe des Schiller Gedächtnispreises von Baden-Württemberg
1997 Jakob Michael Reinhold Lenz-Preis der Stadt Jena
1997 Gerrit-Engelke-Literaturpreis der Stadt Hannover
1998 Mülheimer Dramatikerpreis
2005 Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis
2006 Bertolt-Brecht-Preis
2008 Mülheimer Dramatikerpreis
2009 Berliner Literaturpreis
2009 Marieluise Fleißer-Preis