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Kurzübersicht

• Rollenbilder
• Begegnungen
• Identität

Welches der beiden Geschlechter brachte die Untreue in die Welt? Um diese Frage zu beantworten, wird ein Menschenexperiment durchgeführt. Drei Frauen und drei Männer werden von Kindesbeinen an in Abwesenheit des anderen Geschlechts großgezogen. Dann wird eine Begegnung der jungen Leute als Versuchsanordnung arrangiert. Ein zynisches Spiel um Liebe und Verliebtheit nimmt seinen Lauf, ohne wirklich Antwort auf die ursprüngliche Frage zu geben. Marivaux verarbeitet hier einen Stoff, der eine uralte Frage auf geradezu moderne Art und Weise verhandelt.

Besetzung: 5 D - 5 H
8,00 €
Details

Über das Stück

• Rollenbilder
• Begegnungen
• Identität

Deutsch von Peter Stein (Fassung der Schaubühne am Lehniner Platz)

Der Prinz präsentiert seiner Geliebten Hermiane vier junge Menschen, zwei Jungen und zwei Mädchen, die fernab der Welt ihr Leben lang getrennt voneinander gefangen gehalten wurden. Einzige Bezugspersonen der Kinder waren Carise und Mesrou, ein Dienerpaar. Nach 18 Jahren sollen die menschlichen Versuchskaninchen erstmals aufeinander treffen; sollen erfahren, wie es ist, ein Gegenüber zu haben, Verlangen für den Anderen zu empfinden oder zu wecken. Der Prinz und Hermiane sind dabei. Denn sie wollen wissen, welches der beiden Geschlechter Verrat und Untreue in die Welt gebracht hat, die eitlen Frauen oder die triebgesteuerten Männer. Und so begegnen sich Eglé und Azor, Adine und Mesrin zum ersten Mal. Sie entdecken sich und das andere Geschlecht, erfinden die Liebe und auch die Uuntreue neu. Sie merken wie es ist, mit Konkurrenz, Enttäuschungen und auch mit Verrat umzugehen, müssen im Schnelldurchlauf erwachsen werden und stehen dabei unter ständiger Beobachtung durch Hermiane und den Prinzen, durch Mesrou und Carise, die sich an der Echtheit der Gefühle erfreuen und die Situationen in die die Kinder geraten, manipulieren. Irgendwann jedoch ist die vollkommene Kontrolle nicht mehr möglich, das Experiment beginnt, sich zu verselbstständigen...

Besetzung: 5 D - 5 H

 

Über den Autor:

Geboren 1688 als Pierre Carlet in Paris, gestorben 1763 ebenda. Die Herkunft des von ihm erst ab 1716 benutzten Namens "de Marivaux" ist unbekannt. Marivaux schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Daneben verfasste er immer wieder auch zeitschriftenartige Feuilletonserien. 1742 wurde er Mitglied der Académie francaise und kurz darauf ihr Secrétaire perpétuel. Dieses Amt, mit dem Dienstwohnung, adelsähnliche Privilegien und erfreuliche Prestigemöglichkeiten verbunden waren, bildete bis zu seinem Tod seinen Lebensinhalt.